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Aktuelle Pressemeldungen

Exkursion nach Bad Ems

Eintauchen in die illustre Kultur-, Kur- und Badewelt des 19. Jahrhunderts in Bad Ems

Wie kurte man im 19. Jahrhundert im hübsch-mondänen Kurbad in Ems an der Lahn und mit wem traf „man“ dort zusammen? Um diese und noch andere Fragen zu klären, machten sich die Mitglieder des Historischen Vereins Andernach am Samstag, 25. Mai, bei bestem „Kaiserwetter“ in der zweiten Exkursion des Jahres auf nach Bad Ems an der Lahn.

Einst Römerkastell im Obergermanisch-Raetischen Limes, nutzen die Bewohner die warmen Thermalquellen wohl schon sehr früh. Unter der Herrschaft der Nassauer entstand ein gefasstes und überbautes Bad. Bereits im Spätmittelalter überregional bekannt, entstanden im 17. Und 18. Jahrhundert unter der Herrschaft Oranien-Nassau und Hessen-Darmstadt bedeutende Gebäude, unter anderem die wohl älteste Brunnenhalle Deutschlands, welche noch heute im Ostteil des Kurhauses (Häcker`s Grandhotel) erhalten ist. (Hier durften die Exkursionsteilnehmer das Emser Wasser selbst probieren…ein leicht salzig und warm.)

Es entstanden Hotels und Kurhäuser, Theater und Spielbank und die Stars und Sternchen der damaligen Nobelwelt gaben sich die Klinke, bzw. die Badetücher in die Hand. Zahlreiche Monarchen (Kaiser Wilhelm I., Zar Nikolaus I., Alexander II aus Russland), aber auch Geistesgrößen und Künstler wie Delacroix, Dostojewski, Goethe, Clara Schumann, Richard Wagner und andere fanden sich in der Blütezeit im 19. Jahrhundert dort ein. Die Hotelbesitzer taten bereits frühzeitig öffentlich kund, welche Persönlichkeit oder Berühmtheit demnächst das Haus zu beehren, die Absicht habe. Das zog sofort weitere Gäste an, ein genialer Werbestreich. - In unseren „datengeschützen“ Zeiten undenkbar. -  Auch europäische Geschichte wurde in Bad Ems geschrieben: So trug vermutlich die Veröffentlichung der Emser Depesche zum Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 bei.

Wenn man das Glück hat, all dies mit pikanten oder amüsanten Anekdoten illustriert in einem Stadtrundgang von der historisch versierten Stadtführerin, Frau Schneider, erzählt zu bekommen, wird aus so einem Rundgang ein wahres Vergnügen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen blieb den Teilnehmern vor der Rückfahrt noch Zeit, selbst als Flaneur durch Bad Ems zu streifen, welches auch im 21. Jahrhundert einen Großteil seines besonderen Flairs behalten hat und noch heute seine verschiedenen Heilquellen im Kurbetrieb im Zuge des Gesundheitstourismus zu nutzen weiß.

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